Beginn

Meine erste Puppenstube

Bereits in jungen Jahren nannte ich zwei einzelne Puppenstuben mein Eigen. Beide waren Weihnachtsgeschenke meiner Eltern. Mit viel Fantasie und Improvisation wurden diese mit diversen Holz- und Plastikutensilien ausgestattet und bereiteten mir viele Jahre Spielfreude. Übereinander gestellt, hatte ich sogar ein "Haus". Mit Eintritt ins Teenager-Alter wurde dann alles sorgfältig verpackt und auf dem Dachboden verstaut.

Als mir dann 1992 meine damalige Arbeitskollegin Helga einen Puppenofen mit Töpfen und weiterem Zubehör von Bodo Hennig zeigte, war ich sofort begeistert. Das musste ich auch haben!

Umgehend habe ich eine der alten Puppenstuben vom Dachboden geholt und Instand gesetzt: Der Fußboden wurde vom aufgeklebten Papierfußboden befreit und abgeschliffen und die Wände mit alter Tapete tapeziert. Ofen und Kochgeschirr waren dann auch schnell beschafft. Nur Möbel fehlten noch. Ich zögerte nicht lange und war schnell im Besitz von Laubsäge, passendem Holz und dunkler Farbe. Meine ersten Möbel entstanden: Küchenschrank, Tisch und ein Bänkchen. Eine Auswahl passender Utensilien aus meinem Setzkasten-Sammelsurium bereicherte die gute Stube.

Mit vollem Spaß am Möbelbauen habe ich mir dann noch ein Sofa mit Tisch und zwei Sesseln sowie ein Regal gebaut. Dafür wurde die zweite Stube hergerichtet.

Mein erstes Puppenhaus

Zu meiner großen Freude bekam ich die Puppenstube meiner Freundin Brigitte geschenkt. Diese besteht aus zwei Zimmern und ist damit auch länger als meine beiden Stuben. Aus diesen drei Stuben habe ich mir dann mein erstes Puppenhaus gebaut.

Durch die Zeitschrift "Creative Freizeit" nahm ich damals Kontakt zur Mini Mundus Hobby GmbH auf, um mir einen Fachhändler in meiner Nähe nennen zu lassen sowie meinen ersten Mini Mundus-Katalog zu bestellen. Da gab es für mich tolle Sachen zu bestaunen und ich plante einiges für meinen Hausbau ein.

Ein Haus entsteht

Zuerst habe ich die vorhandenen Stuben einfach übereinander gestellt und wegen der unterschiedlichen Länge Sperrholzplatten als Böden dazwischen gelegt. Dadurch entstand in der zweiten und dritten Etage jeweils ein Balkon. Zum Schluss habe ich noch ein Dachgeschoss aus Sperrholzplatten gebaut. Balkongeländer, -spindeln und Dachziegeln habe ich mir im Fachhandel zugelegt (Mini Mundus). Die Sperrholzplatten habe ich mir im Baumarkt zuschneiden lassen.

Zu diesem Zeitpunkt waren fast alle Möbel selbst gebaut. Lediglich vier Stühle und ein Beistelltischchen (Dora Kuhn) hatte ich mir gekauft. Allerdings konnte ich mich damals nicht zum Möbelbau aus Bausätzen durchringen und legte mir stattdessen einige Bodo Hennig Möbel zu. Damals war mir der Maßstabsunterschied von 1:10 zu 1:12 nicht bewusst, weil mir die gekauften Möbel im Vergleich zu meinen selbstgebauten schon recht fein vorkamen bzw. ich auch keinen direkten Vergleich hatte.

Zimmer für Zimmer wird eingerichtet

BauernschrankNach und nach wurde mein Puppenhaus immer wohnlicher und durch viele Kleinigkeiten ergänzt. Zum Teil gekauft und auch selbst gebastelt.

Die Oma meines damaligen Freundes hat mir den Kleiderschrank (Bodo Hennig) auf meinen Wunsch mit Bauernmalerei verschönert. Von meiner Tante Waltraud bekam ich noch zwei kleine selbst gehäkelte Deckchen incl. Nachtschränkchen geschenkt. Diese sowie ein selbstgebautes Doppelbett wurden passend zum Schrank gestrichen.

Nach und nach habe ich immer mehr Möbel und Küchenutensilien von Bodo Hennig angeschafft. Mit meiner damaligen Kollegin Helga konnte ich mich während dieser Zeit rege austauschen.

 Umbau und Renovierung

Kuscheln im BettDa meine beiden Stuben leider recht niedrig sind, passen die Schränke von Bodo Hennig gerade so hinein. Es musste eine "Stuben-Erhöhung" her. Ein Plan war schnell ausgetüftelt. Allerdings bedeutete dies eine Komplettrenovierung der Zimmer (neue Tapete etc.).

Bei einem Besuch in Hamburg entdeckte ich zufällig einen Puppenstuben-Laden. Hier habe ich mich mit Tapeten und Zubehör ordentlich bevorratet und - wieder zu Hause angekommen - sogleich an die Umbauarbeiten heran gemacht.

Blick in die KücheDie niedrigen Stuben wurden mit 5 cm breiten Holzleisten erhöht. Dann wurden Küche, Esszimmer, Wohnzimmer und Schlafzimmer mit den neuen Tapeten tapeziert. Die Küche bekam auch noch einen neuen (Papier-)Fußboden. Das Haus erstrahlte in neuem Glanz.

Endlich war mehr Platz in der Küche für die Wandregale und auch sonst sah alles viel wohnlicher nach dem Tapetenwechsel aus. Ich komplettierte meine Bodo Hennig Möbel, da jetzt auch die Schränke gut in die Stuben passten. Dieses Haus hatte ich bis November 2002 aufgebaut. Allerdings, so richtig zufrieden war ich nicht, denn immer hatte ich das schöne Mini Mundus Stadthaus vor mir, dass ich bei einer Ausstellung in Vellmar Anfang der 90er Jahre "live" gesehen hatte...